6. Mai 2025

Geschichtsunterricht in Klasse 10

Das Fach Geschichte ist wahrscheinlich nicht sehr beliebt unter den SchülerInnen. Doch in Klasse 10 wird das anders. Viel zu sehr sind Jugendliche gespannt darauf, wie ein Mensch alleine an die Macht kam und eine ganze Generation in Europa derart mitriss und zerstörte, dass man bis heute noch darüber sprechen sollte. Geschichtslehrer sollen eine gute Erinnerungskultur schaffen. Die Generationen der Zukunft sollen nicht vergessen, was Faschismus und Extremismus anstellen können.

Der Gegenwartsbezug heute, ist viel leichter zu ziehen als noch vor zehn oder 20 Jahren. Wir haben instabile Regierungen und einen Anteil in der europäischen Bevölkerung, die rechts wählt. Für SchülerInnen ist es besonders, zu verstehen, dass jeder Mensch anfällig ist für Manipulation und wie man sich dagegen schützen kann, nicht instrumentalisiert zu werden.

Dafür haben wir dieses Schuljahr keine Mühen und Kosten gescheut und haben mit den 10. Klassen zunächst an die Deportation der jüdischen Einwohner in Hemsbach in der Synagoge gedacht. Die SchülerInnen haben die Geschichte dieser Einwohner auf vielen Wegen dargestellt in der Art, dass man emphatisch sein konnte. Während der badischen Schulkinowoche besuchten wir das Kino Brennnessel und sahen den preisgekrönten Film „The Zone of Interest“. Anschließend gab es ein langes Gespräch mit einem praktizierenden jüdischen Vereinsmitglied für jüdische Studien und der Polizei.

Im Februar gab es einen Tagesfahrt in das Konzentrationslager Osthofen. Da wurden die SchülerInnen von einem professionellen Guide geführt und durften Fragen stellen, die Kälte spüren, Propaganda auf Fotos analysieren.

Abschließend brachte ein Schüler Enrico Muno, wahre Zeugnisse der NS Zeit. In Partnerarbeit mussten die SchülerInnen eine ausgesuchte Quelle analysieren. Sie waren überrascht, dass man während dem Nationalsozialismus den Staat fragen musste, ob man heiraten darf, dass der Staat den Ehepartner bestimmte. Auch erschrocken hatten sich SchülerInnen, dass in Frauen lediglich Geburtsmaschinen gesehen wurden und es keine Perspektive zum Ausbruch aus dem System gab.

Alle diese Eindrücke verschaffen eine Erinnerungskultur die hoffentlich auch weitergegeben wird, damit sich Geschichte in dieser tragischen Weise nicht wiederholt.

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